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Schloz geht, wenn das Bordell kommt
Schorndorf
(mpf).
Wie bei der Veranstaltung der Bordellgegner deutlich und gestern auf
Anfrage bestätigt wurde, hat Firmenchef Walter Schloz den Schorndorfer
Fraktionsvorsitzenden in der vergangenden Woche in einem Brief kundgetan,
dass einer Bordellnutzung des städtischen Asylbewerberwohnheims
gegenüber dem Autohaus die Verlagerung des Firmensitzes nach Weinstadt-Endersbach
folgen wird. Die damit verbundenen Gewerbesteuer-Einbußen - "wir
gehören zu den zehn besten Gewerbesteuerzahlern" - würden
ein Mehrfaches dessen betragen, was die Bordellnutzung der Stadt und
Städtischer Wohnbaugesellschaft bringen werde. Erfahrungsgemäß würden
die "ständig wechselnden Damen" in Bordellen keine Steuern
zahlen. Schloz vermisst da Kontrollen von Schwarzarbeit, wie sie etwa
im Gaststättengewerbe und auf Baustellen gang und gäbe seien. "Das
ist eine Grauzone, um die sich niemand kümmert." Wie er weiter
sagte, ist seine Firmengruppe schon länger im Waiblinger Handelsregister
eingetragen. Und die Buchhaltung sei schon lange nach außen vergeben.
Eine formale Verlagerung des Firmensitzes stehe deshalb im eigenen
Ermessen. Die Bordellpläne der Stadt empfindet Walter Schloz als "große
Ungehörigkeit - das lass ich nicht mit mir machen". Sein
Gefühl: Die Stadt "tut alles, um auswärtige Firmen herzukriegen,
während man bei uns denkt, die haben wir sowieso". Im Übrigen
verweist der Mann auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheims,
das am 3. März diesen Jahres einen gegen die Stadt Mannheim klagenden
Sex-Shop-Betreiber abblitzen ließ, weil die Ansiedlung des Sex-Shops
für andere Geschäfte in der Geschäftsstraße "gravierende
Imageverluste" bedeutet hätten. Deshalb sei die Ablehnung
der Stadt rechtlich korrekt gewesen. |
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