Re: Verlogene Diskussion


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Abgeschickt von DerPate24 am 14 Juni, 2005 um 11:43:48:

Antwort auf: Re: Verlogene Diskussion von Biggi am 14 Juni, 2005 um 09:09:55:

Mit verlogener Diskussion meine ich, daß ihr so tut, als ob es Prostitution bisher in Schorndorf nicht gebe.
Verboten bringen gar nichts. Es verschlimmert nur die Situation, da es den kontrollierbaren in einen unkontrollierbaren Bereich verschiebt.
Solange Menschen, aus welchen Gründen auch immer, ein Interesse daran haben, für Geschlechtsverkehr Geld zu bezahlen, und andere Menschen diesen Beruf für sich annehmen können, wird es immer Prostitution geben.

Da habe ich sie doch lieber in einem öffentlichen Laufhaus (in dem jeden 2. Tag Zivilpolizisten vorbei schauen), als in Hinterhofgaragen. Dort (im Verborgenen) können wirklich sklavenhafte und menschenverachtende Zustände vorkommen.

Wenn eine Frau (auch Männer!) beim Bezahlsex mental abschalten kann (und das können zumindest die meisten Prostituierten), hat sie hier eine Möglichkeit, relativ schnell viel Geld zu verdienen. In einem Laufhaus werden Zuhälter nicht geduldet ! Sollte sich ein Freier dann schlecht benehmen, drückt die Dame einen Knopf, und in wenigen Sekunden wird der Gast vom Wirtschafter energisch vor die Tür befördert.
DAS IST DIE REALITÄT!!!!!!!!!!!!!

Zustände wie im Drogenmilieu oder Straßenstrich sind unhaltbar, haben aber mit einem Laufhaus auch überhaupt nichts zu tun.

Und die Mär von dem prügelnden Brdellbesitzer mag in Bangkok zutreffen. Würde sich ein Inhaber hier so verhalten, würde sich das sofort bei den Damen herumsprechen (die ja selbstständig arbeiten) und er könnte fortan selbst anschaffen.

Wie gesagt, ich selbst habe keine Affinität zur Prostitution. Aber das ist eine ganz persönliche Entscheidung. Ich weiß aber, daß es so und so viele Männer gibt, die ausschließlich bei Prostituierten die "vermeintliche" Liebe finden. Nimmt man ihnen das, reagiert sich der Eine oder Andere (der auf normalem Wege keine Sexualpartnerin findet) auf andere Weise ab. Und dann entsteht wirklich unermeßliches Leid.

Ich habe einen großen Respekt vor den Damen des horizontalen Gewerbes, da sie einen großen Dienst an der Gesellschaft leisten. Ich möchte nicht wissen, was passieren würde, wenn es sie nicht gäbe.
Das natürlich Prostitution auch halbseidene Gesellen auf den Plan ruft ist klar. Deshalb ist es wichtig, diese so öffentlich und damit so kontrolliert wie möglich stattfinden zu lassen. Deshalb bin ich für das Laufhaus. (Im Übrigen wird davon nur der etwas mitbekommen, der auch tatsächlich etwas mitbekommen will. Die Damen stehen ja nicht leicht-bekleidet am Straßenrand)

Außerdem, einmal ganz ehrlich gesagt. Was bitte soll sonst mit dem Gebäde geschehen? Zentrumsnahes Wohnen fällt ja wohl aus. Und für Büros oder Industrie ist das Gebäude ebenfalls ungeeignet.

Restriktion ist immer eine Sackgasse. Kontrollierte Liberalisierung ist der Schlüssel zum Erfolg. Beispiel Drogen: Seit der Legalisierung von Cannabis-Produkten in holländischen Metropolen ist die Zahl der Drogentoten erheblich zurückgegangen.
Beispiel Prohibition: Die amerikanischen Alkoholverbote in den 1920`ern haben überhaupt nichts bewirkt, außer einer Stärkung der Mafia. Man darf sich hier nicht selbst belügen, indem man behauptet, wenn man nur viel verbiete, werde der Bedarf sinken. Maximal eine Verlagerung ist das Resultat. Meistens aber eine Stärkung des kriminellen Milieus und ein Verlust an staatlicher Kontrolle. WENN DAS GEWÜNSCHT IST ?

Heiliger St. Florian - verschon` mein Haus, zünd` and`re an.

Wenn man den einzelnen Menschen helfen will (und diesen Ansatz will ich euch zugestehen) kann man das nur im Tageslicht, und nicht im Halbschatten.

Die Menschen zu lieben heißt auch das andere (das von mir abgelehnte) zu lieben oder zumindest zu respektieren, und nicht die eigene Meinung als Maß aller Dinge aufzuzwingen. Und dann kann in einem Umfeld der Toleranz über das persönliche Gespräch versucht werden, positiv auf den anderen einzuwirken. Treibt man ihn von sich fort (durch Verbote, Ablehnung, etc.), verspielt man auch die Chance auf ihn einzuwirken. Nur wenn sich der andere in seinem Umfeld geborgen fühlt, ist er bereit, etwas von mir anzunehmen. Zwinge ich ihm mein Umfeld auf, verschließt er sich vor mir. Wir werden dann nie auf einer Ebene kommunizieren können.
Fragt doch einfach einmal die Seelsorger in den Großstädten, ob strengere Verbote Ihnen den Zugang zu den Menschen erleichtern oder erschweren würden.

Seit tolerant. Und wenn euch nur der Platz stört, dann macht doch mal einen geeigneten Ortsvorschlag. Oder wollt ihr das Problem einfach nur nach Urbach, Plüderhausen, weinstadt, etc. verlagern ?
Wie gesagt, setzt eure Energien doch mehr an anderer Stelle an, wo wirklich Menschen in Not sind. Es gibt unendlich viel zu tun. Da sollte man sich doch nicht an dieser Sache derart aufreiben.

Wie wäre folgender Kompromiss: Das Laufhaus wird für 12 Monate gestattet. In der Zeit können sich die Bürger davon überzeugen, ob schlimmste Befürchtungen zutreffend oder übertrieben waren. Und dann wird noch einmal diskutiert.



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